In meinem Leben bin ich schon viel rumgekommen. Ich war nahezu in allen Ecken Deutschlands unterwegs. Ein Teil meiner Familie kommt aus Süddeutschland, woher auch mein Faibel für gute Brände und Liköre stammt. Absacker gehören hier einfach dazu. „Fettig wars“, signalisiert man dem Gastgeber dann schonmal in guter Manier, was so viel bedeutet wie, „nun Tische uns mal ein paar deiner erlesenen Brände auf mein Lieber, es dürstet uns nach einem guten Tropfen“.
Und gute Tropfen finden sich hier in jedem Haushalt wieder. Dabei handelt es sich in der Regel um besonders gutes Zeug eines Nachbarn, dem eigenen Opa oder einem befreundeten Bauern. Williams, Kirschwasser, Obstler, Zwetschge oder die entsprechenden Abwandlungen in Likörform hat jeder im Regel stehen. Industrielle Waren kommen hier nicht auf den Tisch. Ganz im Gegenteil, denn Selbst Markenwaren aus industriellen Fertigungen sind geschmacklich nicht im Ansatz vergleichbar und häufig auch teurer. Wie und warum sich Erzeugnisse von Kleinbrennern auch qualitativ abheben, habe ich in diesem Beitrag beschrieben (hier klicken).
Meine Brände kommen an!
In manchen Teilen Deutschlands, so auch beispielsweise am Wohnort meines Vaters im Nordschwarzwald, gibt es zahlreiche Dörfer bei denen sich ein paar wirklich hervorragende Kleinbrenner finden lassen. Sicher haben Sie selbst auch schonmal aus einem Urlaub besonderen Alkohol mitgebracht und wissen, wovon ich rede. Auf meinen Reisen habe ich schließlich immer Dort, wo ich wirklich tollen Geschmack, mit guten Geschichten erlebt habe, reichlich Brände und Liköre im Gepäck mit nach Hause genommen. Anfangs landeten diese dann, als Geschenke der besonderen Art, zu Geburtstagen bei Freunden und Bekannten. Und das Besondere kam immer sehr gut an. Ich hatte hier nicht nur eine Geschichte zu erzählen, da ich die Hersteller in aller Regel auch selbst kennengelernt habe, ich wusste, dass ich etwas nachhaltiges, hochwertiges und auch wirklich limitiertes verschenke.
Und dies ließ ich die beschenkten Kumpels auch wissen: „Mit dem Tropfen hast Du etwas im Regal, dass neben Dir kaum ein anderer im Regal stehen hat“. Außerdem sind die Produktionseinheiten klein, meist nur für den lokalen gebrauch in der Gemeinde, und die Zutaten wandern von den eigenen Feldern oder Wiesen direkt in den Kessel. Nun könnte man sich fragen, woran ich festmache, dass es sich auch um wirklich hervorragenden Geschmack und Qualität bei meiner Auswahl handelt. Zurecht, doch ganz einfach: Die Beschenkten wollten mehr, einfach immer mehr von meinen Bränden, Likören und anderen ausgefallenen Tropfen. Bald schon musste ich versprechen, wenn ich mal wieder Dort in der Gegend sei, mehr von diesem oder mehr von jenem Brenner mitzubringen.
Kofferraum-Ladungen voll mit Bränden für Freunde: Aus dem Hobby entsteht ein Unternehmen
Nicht selten war also mein Kofferraum, auf dem Rückweg nach Hamburg, bis oben voll mit diversen Schnäpsen. Williams, Obstler, Likör, deutscher Whiskey oder Gin. Als ich auf einer Tour, die ich mit einem meiner besten Kumpels zum Urlaub gen Süden unternahm, nahezu für 1.500 Euro Alkohol im Kofferraum mit nach Hamburg bringen musste, fing ich an wirklich nur noch den besten Freunden Bescheid zu geben, wenn die Möglichkeit bestand Nachschub aus einer Ecke Deutschlands mitzubringen. Natürlich kann jeder sich auch selbst auf die Suche nach tollen Kleinbrennereien machen, aber viele meiner Produzenten sind online nicht zu finden, außer auf meiner Homepage unter meinem Label. Escales-Spirituosen ist so gesehen aus einem Hobby entstanden, um auch außerhalb meines Freundeskreises Menschen mit wirklich besonderen Bränden aller Art bedienen zu können.
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